28.08.24 | News

Freistaat fördert Abbacher KI-Projekt

Staatsminister sieht EAR-Mitglied OmniCert als Vorreiter für öffentliche Verwaltung

Die Meinung, Behörden arbeiten langsam, hält sich hartnäckig. Dabei legt es die öffentliche Verwaltung nicht unbedingt darauf an, langsam zu sein. Sie scheitert schlichtweg an der Fülle von Dokumenten, die sie qua Verordnung von ihren „Kunden“ anfordert bzw. an dem Schritt danach: Die richtigen Informationen aus verschiedenen Datenquellen an die richtige Stelle im Verwaltungsapparat zu übertragen. Und wenn dann der Fachkräftemangel zuschlägt, werden die Herausforderungen nur größer. Doch muss das sein?

Die OmniCert Umweltgutachter GmbH aus Bad Abbach sagt: „nein“. Als Zertifizierungsstelle verarbeitet sie selbst mit lediglich knapp 40 Mitarbeitenden rund 100.000 Kundendokumente pro Jahr. „Wir kennen das Problem, wenn die Ablage mehr Zeit einzunehmen droht, als die inhaltliche Arbeit“, bestätigt Geschäftsführer Thorsten Grantner. Unterstützt durch das Förderprogramm "KI Transfer Plus" des Freistaats Bayern setzen die Bad Abbacher nun auf Künstliche Intelligenz (KI), um Mitarbeitende von bürokratischen Pflichten zu entlasten.

Dazu entwickelt die OmniCert einen eigenen Algorithmus, der die halb-automatisierte Ablage von Kundenunterlagen übernehmen wird. Den Mitarbeitenden bleibt dadurch mehr Zeit für die fachliche Arbeit – bei der OmniCert das Schreiben von Gutachten und das Durchführen von Zertifizierungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Das benötigte Know-how für die Entwicklung der KI kommt von den Projektpartnern appliedAI Initiative GmbH (aai) und der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg.

Zur Halbzeit des derzeit laufenden Projektzeitraumes besuchte Staatsminister Dr. Fabian Mehring im Juli die Oberpfälzer Projektteilnehmer an der OTH Regensburg, um sich die sogenannten Use Cases, also Anwendungsfälle, erläutern zu lassen. Im Projekt der OmniCert sehe er viel Potenzial für die öffentliche Verwaltung, um den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern durch digitalisierte Prozesse effizienter, schneller und für alle Beteiligten zufriedenstellender zu gestalten.

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Digitalminister Dr. Mehring im Gespräch mit Rebecca Noy und Katharina Schweiger von der OmniCert. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Digitales

Digitalminister Dr. Mehring bei der Projektvorstellung durch das Team der OmniCert (v.l.n.r.): Christoph Reithmair, Katharina Schweiger, Rebecca Noy und Geschäftsführer Thorsten Grantner. Foto: Bayerisches Staatsministerium für Digitales