12.08.24 | News
Kurzpapier des eaD: Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende – aber leider nicht im Gebäudesektor
Klimaneutral hergestellter Wasserstoff kann ein wichtiger Baustein der Energiewende sein. Über die Möglichkeiten und Chancen, Wasserstoff auch im Gebäudesektor einzusetzen, wird aktuell auch vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung stark diskutiert.
Es gibt einen Grundkonsens in der Wissenschaft, dass Wasserstoff für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors aufgrund der marginalen Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff nur eine geringe Bedeutung haben wird. Der eaD hat in diesem Kurzpapier wesentliche vorhandene Erkenntnisse und Positionierungen ausgewertet und kommt zu folgenden Kernaussagen und Schlussfolgerungen.
Kernaussagen:
- Wasserstoff wird in der Wärmeversorgung nur in sehr begrenztem Umfang eine Rolle spielen können.
- Eine wirtschaftliche Wärmeversorgung mit Wasserstoff ist aktuell sehr fraglich.
- Erdgas ist u. a. aufgrund steigender CO2-Kosten dauerhaft keine Alternative.
- Erstellung von kommunalen Wärmeplänen muss interessensfrei erfolgen.
Schlussfolgerungen:
- Energieeinspar- und Effizienzmaßnahmen müssen bei allen Bemühungen die allerersten Ansatzpunkte sein und als zentrale Bausteine in der Wärmewende verankert und unterstützt werden.
- Die Energiewende darf durch das Warten auf eine mögliche Zukunftslösung nicht ausgebremst werden.
- Private Hausbesitzende müssen sich auf die Planungen verlassen können, da sie ihre privaten Investitionsentscheidungen daran ausrichten und die gesetzlichen Regelungen mit dem erhöhten Anteil erneuerbarer Energien auch dann einhalten müssen, wenn ein geplantes Wasserstoffnetz nicht realisiert werden kann.
- Bundesregierung und Landesregierungen müssen für Transparenz sorgen und in ihren Ausführungsbestimmungen sicherstellen, dass kommunale Wärmepläne nur durch unabhängige Beratungsunternehmen erstellt werden dürfen, um so eine interessengesteuerte Wärmeplanung zu verhindern.
- Kommunen ist zu raten, bei der Erstellung von Wärmeplanungen unabhängige Expertise heranzuziehen.
- Die Arbeit der Energie- und Klimaschutzagenturen in Deutschland muss daher noch deutlich verstärkt und intensiviert werden. Die politischen Entscheidungsträger werden aufgerufen, dafür die Finanzierung sicherzustellen.
Das komplette Kurzpapier finden Sie auf der Website des Bundesverbands der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V.
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